Eine Agenda für gerechtes Wohnen

Am Dienstag, den 5. April 2022 steckten über 30 junge Interessierte, Fachkräfte und Multiplikator*innen sowie Bremer Politiker*innen ihre Köpfe zusammen, um eines der wichtigsten und zugleich herausforderndsten Anliegen der jungen Generation unserer Zeit voranzubringen: „Jungen Menschen auf dem Bremer Wohnungsmarkt Perspektiven bieten“ war das Motto des Abends. Anknüpfend am Positionspapier, welches der Bremer Jugendring gemeinsam mit der DGB Jugend, Fluchtraum Bremen e.V. und dem Aktionsbündnis Menschenrecht auf Wohnen kürzlich veröffentlicht hat, haben die Veranstaltungsteilnehmer*innen zu drei zentralen Bereichen der Thematik konkrete Vorschläge formuliert, welche einen Beitrag zu einer gerechteren Wohnungssituation leisten sollen.

Das erste Themenfeld zu „Antidiskriminierung auf dem Wohnungsmarkt“ rankte sich vor allem um die sich im Aufbau befindende Landesantidiskriminierungsstelle (LADS), für die konkrete Vorschläge formuliert wurden, welche einen Fachbereich „Wohnen“ explizit stärken sollen. Ergänzend dazu wurde betont, dass es auf Bundesebene eine Gesetzesreform (des AGGs) benötigt, um die Rechte von Mieter*innen und Wohnungssuchenden grundlegend zu stärken. Hier wurde sich insbesondere für eine Anerkennung von Diskriminierung aufgrund des „sozialen Status“ (z.B. aufgrund einer Inanspruchnahme von Jugendhilfe, des vorherigen Wohnorts etc.) ausgesprochen. Eine solche Reform ließe sich durch eine Bundesratsinitiative aus Bremen heraus anstoßen.

Das zweite Thema „Bezahlbarkeit von Wohnen“ drehte sich einerseits um die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum, der v.a. über den Erhalt von städtischem Land und Verpachtungen sowie Neubau und eine verlängerte Sozialbindung von Wohnraum ermöglicht werden soll. Andererseits standen finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten, wie vereinfachte Wohngeld- und BAföG-Anträge im Zentrum der Diskussion.

Die Gestaltung einer „Anlauf- und Beratungsstelle für Wohnungsfragen“ bildete den dritten Themenbereich des Abends. Hierbei wurde vor allem die Wichtigkeit einer guten und sicheren Finanzierung für eine oder verschiedene Beratungsstelle(n) für junge Menschen hervorgehoben, welche am tatsächlichen Bedarf orientiert sein sollte.

Hier geht’s zur ausführlichen Darstellung der Ergebnisse.

Sandra Ahrens, Oliver Schmolinski, Björn Fecker, Maja Tegeler, Marcel Schröder (von links nach rechts)

Die Bremer Politiker*innen der CDU (Sandra Ahrens), der SPD (Oliver Schmolinski), der Grünen (Björn Fecker), der Linken (Maja Tegeler) und der FDP (Marcel Schröder) haben sich zum Abschluss der Veranstaltung für jeweils zwei konkrete Forderungen ausgesprochen, für die sie sich noch in diesem Jahr einsetzen wollen (s. Foto der Ergebniswand). Beim Punkt „Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum (u.a. durch mehr städtischen und sozialgebundenen Wohnraum)“ kam es zu einer Koalition zwischen allen politischen Gästen, was auf eine besondere Geschlossenheit und zeitnahe Umsetzung hoffen lässt. Außerdem sprachen sich mindestens zwei Politiker*innen für die Punkte „mehr und effizientere finanzielle Unterstützung für Wohnraum“ und eine „AGG-Reform als Bundesratsinitiative“ aus.

Insgesamt verspricht der Abend damit noch für das Jahr 2022 ein Vielzahl an positiven Bewegungen auf dem Wohnungsmarkt und Antworten auf die drängenden Fragen junger Menschen in Bremen. Wir bleiben dran.

Für diese Forderungen wollen sich unsere Bremer Politiker*innen einsetzen.

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